Im virtuellen Raum trafen sich die im LKS-Verbund organisierten Druckerfachhändler zu einer „Versammlung ohne Händedruck“. Hier ließen sie sich inspirieren, wie sie ihr Geschäft für die Zukunft sichern können – natürlich in Richtung Digitalisierung.

Ein Verein oder ein Verbund hat den Zweck, Menschen mit den gleichen Anliegen miteinander zu verbinden. Gemeinsam können sie ihre Interessen stärker vertreten, sich gegenseitig unterstützen – und ganz wichtig ist auch der Austausch untereinander.

So ist es auch beim Druckerservice-Verbund LKS. Wie jede Gemeinschaft hat auch er unter den pandemiebedingten Beschränkungen gelitten. Zwar konnte die Zusammenarbeit nahezu ungeschmälert fortgesetzt werden, auch organsierte der Vorsitzende Adam Wolf virtuelle Treffen mit Schulungen und kleinen Gesprächsrunden, doch dass die große Hauptversammlung im vergangenen Jahr ausfallen musste, tat weh.

Fulda im Netz

Auch in diesem Jahr stand die Veranstaltung, geplant Mitte September in Fulda, auf wackeligen Füßen: Mit dem Ende der Schulferien stiegen die Inzidenzwerte, und es war fraglich, ob eine Anreise möglich wäre. Deshalb wurde Fulda kurzerhand ins Netz verlegt, wo sich die Teilnehmer „ohne Handschlag“ in großer Zahl versammeln konnten. Dass dieser Kompromiss kein schlechter war, ist den Organisatoren zu verdanken, die mit viel Kreativität für ein geselliges Wiedersehen sorgten.

Thema Nummer 1:

Not macht erfinderisch„Wer am Ball bleiben will, muss sich der Digitalisierung stellen“, lautete das Plädoyer von Adam Wolf. Der Ertragsrückgang sei seit einigen Jahren schleichend im Gang, der Digitalisierungsschub in Verbindung mit der Pandemie habe ihn beschleunigt. „Wertschöpfung erzielen wir nur mit Ideen und Produktivität!“

Da sei der Mangel an Fachkräften mit IT-Wissen, die den notwendigen Beitrag zur Vernetzung leisten könnten. „Mit unserer Service-App, die die Techniker besser auslastet, sparen wir die Arbeitskräfte, die wir nicht finden“, bekannte er. Kundenbesuche hat sein Unternehmen durch Teams-Meetings ersetzt. Zum Ausgleich für die Technikerbesuche, die auf Störungseinsätze beschränkt waren, drehte Concept Installationsvideos für alle gängigen Druckermodelle, damit die Kunden allein zurechtkamen.

Thema Nummer 2:

Nachhaltigkeit im DruckergewerbeEin wichtiges Standbein ist für Concept seit langem verbunden mit dem Thema Nachhaltigkeit. Hierin liege die Möglichkeit, sich unabhängig vom Preis in Ausschreibungen durchzusetzen: Tinte statt Toner ist der wichtigste Aspekt. Weil dieses Thema jetzt breite Anerkennung findet, stellt sich der Erfolg fast von selbst ein: „Durch Greta Thunberg und die Fridays-for-Future-Bewegung ist das Geschäft mit der Nachhaltigkeit ins Rollen gekommen“, sagte Wolf – und ebnete so Udo Haber von Epson den Weg für seinen Vortrag über die ökologischen und ökonomischen Vorteile der Drucker seines Unternehmens, die ausschließlich mit Kalttinte arbeiten, wenig Strom verbrauchen und keine CO2-Emissionen verursachen.

Die Gemeinschaft ist die Basis für alles Neue

Was für Wolf aber am meisten zählt, wenn es darum geht, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, ist die Gemeinschaft. Daher hat er auch in Zeiten, die Abstand geboten, für die LKS-Partner virtuelle Sitzungen durchgeführt, die inzwischen aufgrund der großen Nachfrage zweiwöchentlich stattfinden. „Hier lernen wir viel voneinander und bringen gemeinsam Wertvolles hervor“, betonte er. Daran schlossen sich die Ausführungen von LKS-Vertriebsleiter Dirk Huisinga an, der Handreichungen für das notwendige Umdenken hin zu neuen Geschäftsmodellen bot. „Unsere Kunden brauchen Unterstützung bei der Digitalisierung – und da müssen wir uns positionieren“, appellierte er und hob ebenfalls die Bedeutung der Zusammenarbeit im Verbund hervor: „Wissen und Informationen sind die Währung der Zukunft, und das sollten wir miteinander teilen, um erfolgreich zu sein.“

Nützliche Tools für den Service

Doch wie soll ein Druckerfachhändler zum Digitalisierungsexperten werden? Dafür wusste Huisinga Rat: zum einen über Kooperationen mit Firmen, die fehlendes Know-how beisteuern können, zum anderen über nützliche Werkzeuge: „Die Tools stehen bereit, wir müssen sie nur nutzen.“

Zwei solcher Tools kamen gleich in Vorträgen zur Sprache. Zum einen stellte Robert Schweigard von Concept die bereits erwähnte selbst entwickelte Service-App MobileTec vor, die inzwischen bei einigen LKS-Partnern schon nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken ist und dem Techniker Flexibilität und Zeit schenkt; die Nachbereitung auf Papier erübrigt sich, das Warenwirtschaftssystem wird in Echtzeit mit aktuellen Daten versorgt. Es wurden Teilnehmer zugeschaltet, die von ihren Erfahrungen berichteten. So schilderte beispielsweise Udo Weihe vom Königsteiner Büroservice, dass seine Techniker seit dem Einsatz von MobileTec mindestens einen Servicebesuch mehr am Tag durchführen können.

Zum anderen präsentierte Jochen Reichenbach die Mercury-Suite von Docuform, mit der die LKS-Partner ihre Printservices enorm digitalisieren können – ohne sich an bestimmte Druckerhersteller zu binden. Ein wichtiges Merkmal der Suite ist der Verzicht auf Druckertreiber, wodurch jedes Druck- oder Multifunktionssystem ohne Administrator-Eingriff bereitsteht. Verschiedene Module stellen nützliche Features wie MPS, vertraulicher Druck, Homeoffice- oder Cloud-Anbindung und weitere bereit.

Allen Widrigkeiten zum Trotz: rundum gelungene Versammlung

In den Pausen und im Anschluss an die Veranstaltung stand den Teilnehmern ein Ausstellungsraum auf der Plattform Wonder.me zur Verfügung, wo sie sich umschauen und mit den Ausstellern sowie untereinander in Kontakt treten konnten. Auch dies ist gewöhnungsbedürftig, doch es stieß immerhin auf Neugier und Interesse. Klar ist: Einem persönlichen Treffen kann die Frontalveranstaltung im virtuellen Raum nicht das Wasser reichen. Doch dass alle Teilnehmer von Anfang bis Ende beiwohnten, zeigt, dass ihnen auch der Kompromiss etwas bedeutet. Der Stoff zum Nachdenken lieferte sicher ebenso viele Impulse, wie es bei einer analogen Zusammenkunft der Fall gewesen wäre. Die Veranstalter, das darf man nicht vergessen, sind Fachhändler wie die Teilnehmer selbst. Was sie hier auf die Beine gestellt haben, lässt darauf schließen, dass ihr digitales Geschäftsmodell bereits kurz vor der Vollendung steht.


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